Unsere Zeit in Toronto flog nur so davon. Es gab so viel zu erkunden!

Am Donnerstag schauten wir uns die "Graffiti Alley" an. In Toronto gibt es generell sehr viel Street Art und mit der Graffiti Alley wurde eine ganze Straße freigegeben für Graffiti-Kunstwerke. Bunter kann es dort nicht mehr werden.



Da sehr gutes Wetter mit klarer Sicht war, beschlossen wir den Rest des Tages einer der bekanntesten Attraktionen Torontos zu widmen: dem CN-Tower. Der CN-Tower war ursprünglich bloß als Funkturm geplant, um dem immer größer werdenden Toronto gerecht zu werden. Aber dann kam die Idee auf, dass es möglich sein sollte, die Aussicht vom Turm zu genießen und das war eine geniale Idee. Der Turm hielt eine Weile den Guinness Weltrekord für das höchste freistehende Bauwerk. Ein Besuch des Turms ist zwar empfindlich teuer, aber unbedingt empfehlenswert bei gutem Wetter. Der Ausblick ist der Wahnsinn! Allerdings sollte man sich wirklich einen guten Zeitpunkt aussuchen. Die Wartezeit für den Aufzug nach oben und später wieder herunter kann jeweils bis zu 2 Stunden betragen. Wir hatten Glück und konnten direkt durch die Wartebereiche hindurch marschieren.



Der Turm ist insgesamt 553 m hoch, die Aussichtsplattform liegt bei 346 m und die Skypod bei 447 m. Da die Aussicht und das Wetter perfekt waren, beschlossen wir auf den Sonnenuntergang zu warten. Viele andere schienen die gleiche Idee gehabt zu haben; es wurde richtig voll zum Sonnenuntergang. Gelohnt hat es sich trotzdem!

Die Aussichtsplattform hat die besten, zum Teil bodentiefe Fenster, außerdem gibt es die Möglichkeit auf einer Art Terrasse außen herumzuspazieren, es gibt einen Bereich mit Glasboden (oje, oje) und über Bildschirme kann man live mitverfolgen, wenn Leute den Edgewalk machen (gesichert außen am Turm entlangklettern, sehr teuer!). Für die Skypod muss man normalerweise extra bezahlen und das sollte man auf keinen Fall tun. Wir konnten die Skypod kostenlos mitnutzen, weil zur Zeit Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, als Entschädigung sozusagen. Die Skypod ist einfach nur nochmal 100 m höher, an der Aussicht ändert sich dadurch aber nicht wirklich etwas und die Fenster sind viel schlechter. Das Geld kann man sich sparen.

Der CN-Tower ist zwar eine reine Touristenattraktion, die Einheimischen nutzen den Turm nicht (ist auch viel zu teuer), aber es ist wirklich ein tolles Erlebnis. Nur die Tickets sollte man nicht im Voraus kaufen, bei schlechtem Wetter würde man sich nur ärgern.



Für den Freitag hatten wir eine weitere große Attraktion geplant, die bei einer längeren Kanada-Reise einfach mit dazu gehört: Die Niagara-Fälle!

Von Toronto aus sind die Wasserfälle ein Tagesausflug. Mit dem Bus dauert es 1,5 bis 2 Stunden (je nach Verkehr) bis zum Örtchen Niagara Falls. Wir machten uns gleich morgens auf den Weg. Wenn man zu den Niagara-Fällen fährt, muss man sich von vorneherein klar machen, dass einen kein idyllisches Naturspektakel erwartet, die Niagara-Fälle sind eher so etwas wie ein Freizeitpark. Wir hatten uns vorher einen sogenannten Abenteuer-Pass gekauft, mit dem man die ganzen Shuttle-Busse vor Ort nutzen und verschiedene Attraktionen bei den Wasserfällen besuchen kann. Es ist nicht notwendig, dass man sich einen der Attraktionspässe kauft (und es ist vor allem nicht günstig), man könnte auch vom Busterminal die halbe Stunde zu den Fällen zu Fuß gehen und sich die Fälle anzusehen ist auch kostenfrei. Aber wir fanden, dass die Attraktionen, die bei der günstigsten Variante der Pässe dabei waren, sich wirklich gelohnt haben. Die Wasserfälle sind zwar imposant anzusehen, aber wenn man nach der langen Busfahrt etwas mehr Zeit dort verbringen möchte, dann ist es schön, ein paar Dinge zu tun zu haben.

Über die Niagarafälle fließt Wasser vom Erie-See in den Ontario-See durch drei gigantische Wasserfälle: den American- und den Bridal Veil-Wasserfall (beide auf der US-amerikanischen Seite) und den Horseshoe-Wasserfall (auf kanadischer Seite), den größten und bekanntesten der drei Wasserfälle. Durch die Wucht der Fälle wird die Gesteinsschicht unter den Wasserfällen immer mehr abgetragen, dadurch wandern die Wasserfälle langsam Richtung Erie-See. Bis Gegenmaßnahmen ergriffen wurden in den 50er Jahren, wanderten die Fälle ca. 1 m pro Jahr, heute nur noch etwa 20 cm pro Jahr. Die amerikanischen und die kanadischen Wasserfälle nähern sich einander auch an, so dass davon ausgegangen wird, dass sich die drei Wasserfälle irgendwann zu einem riesigen Wasserfall vereinigen.



Die erste Attraktion, die wir besuchten, war "Niagara's Fury", eine 4-D-Multimedia-Show, bei der man zuerst (sehr kindlich aufgemacht) über die Entstehungsgeschichte der Wasserfälle von der Eiszeit an erfährt und dann eine virtuelle Fahrt über die Wasserfälle mitmacht, bei der man auch eingeschneit und angesprüht wird.

Danach begannen wir die "Journey behind the Falls", bei der man über Aufzüge und Tunnelsysteme hinter die Wasserfälle gelangt und so die massive Wucht des Wassers aus nächster Nähe zu spüren bekommt. Näher kommt man an die Wasserfälle nicht heran.

Beide Attraktionen befinden sich im "Table Rock Centre", dem großen Informations-Center direkt bei den Horseshoe Falls. Um zu unserer nächsten Attraktion zu gelangen, mussten wir einen Shuttlebus benutzen, der uns ein bisschen den Niagara-Fluss hinunter fuhr zum "White Water Walk". Hier konnte man über Holzstege direkt an den Stromschnellen des Flusses entlang spazieren. Lisa fand diese Attraktion am beeindruckendsten. Die Stromschnellen sind von der gefährlichsten Kategorie und das Wasser ist dunkelgrün bis türkis und schaumig. Die Stromschnellen sind so gefährlich und schwer zu manövrieren, dass die zwei Bootsunternehmen, die je versucht haben Fahrten über den Fluss anzubieten, beide daran gescheitert sind, dass die Boote ständig gekentert und die Touristen ertrunken sind. Generell locken die Niagara-Fälle viele Wagemutige an. Es gibt viele Geschichten über Leute, die in gepolsterten Fässern die Fälle hinuntergesaust sind (nicht alle davon erfolgreich), außerdem waren die Wasserfälle ein beliebter Ort für Seiltänzer. Mittlerweile sind solche Aktionen verboten worden, da es einfach viel zu viele Unfälle gab. Der einzige, der je unfreiwillig die Niagara-Fälle heruntergestürzt ist, war ein 7-jähriger Junge, der oberhalb der Wasserfälle mit seiner Schwester in einem Boot unterwegs war. Das Boot kenterte und das Mädchen konnte noch oberhalb der Wasserfälle herausgefischt werden, aber der Junge wurde direkt in die Wasserfälle getrieben. Wie durch ein Wunder konnte er aber unten unversehrt wieder aus dem Wasser geholt werden. So ein Glück muss man haben.



Schließlich brachen wir auf zu unserer letzten und der bekanntesten Attraktion an den Niagara-Fällen: eine Bootsfahrt direkt an die Niagara-Fälle heran. Die amerikanischen Boote heißen "Maid of the Mist", wir waren mit einem der kanadischen "Hornblower" unterwegs. Arne fand den Bootsausflug am besten. Man kommt sehr nah an die Wasserfälle heran und wird ziemlich nass.

Obwohl es ein eher regnerischer Tag war lief unser Schiff gut gefüllt aus. Direkt bei den Wasserfällen sind die Gebäude neu und top instand gehalten, aber sobald man sich zwei Meter von den Fällen entfernt wirkt alles sehr heruntergekommen wie aus einem schon länger geschlossenen Vergnügungspark.

Die Niagara-Fälle sind etwas, was man mal gesehen haben möchte, aber andererseits sehr teuer und durch die Massen an Touristen nicht unbedingt das bombastische Erlebnis, das man sich vorstellt. Wenn man Zeit hat, dann sollte man die Wasserfälle besuchen, aber in einen kurzen Kanada-Urlaub muss man sie nicht zwangsläufig hineinquetschen.

Wir hatten einen sehr schönen Ausflug dort, aber Geduld braucht man schon.



Am Samstag war es weiter regnerisch, was wir als Ausrede benutzten, um durch die riesigen Einkaufscenter Torontos zu schlendern. Durch den nahtlosen Übergang zum PATH, der ja ebenfalls voll mit Restaurants und Läden ist, fühlt man sich wie in einer endlosen Einkaufswelt.

Nachmittags erkundeten wir noch das letzte Viertel, das auf unserer Liste stand, den Distillery District. Hier wurden die alten Fabrikhallen und Brennereien umgebaut in Restaurants mit Außenterrassen und viele kleine Läden mit Kunsthandwerk. Selbst bei dem schlechten Wetter war es sehr schön dort und auch die Straßenkünstler hatten sich nicht abschrecken lassen.

So ging unser letzter Tag in Toronto ruhig zuende und wir konnten in Ruhe unsere Sachen ordnen und packen, denn gleich morgens am Sonntag wartete eine Busfahrt zur nächsten Farm auf uns.



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Continuing our adventures in Toronto, we went to "Graffiti Alley" on thursday. Lisa's really into graffiti since we landed in Canada so this was the right alley for her.


[picture 1 and 2]


Next up we did the most touristy thing ever: we went up the CN tower. This structure was originally erected to better transmit TV and radio signals in the evergrowing canyons between the skyscrapers of downtown Toronto. But they quickly decided to also erect it as a tourist attraction and they've been milking that idea ever since. The tickets are extremely expensive and some visitors stand in the waiting line for over two hours just to use the elevator. However, we got lucky and it wasn't too crowded while the awesome weather permitted us to see as far as the US American side of Lake Ontario.


[picture 3]


Now, if you think going up to the main lookout is pricey then listen up, because every other aspect of the tower will cost you extra. Going up another 100 m to the so called "Skypod"? Pay up. Getting that picture they took of you while standing in line? Pay up. Having a drink at the sky-high restaurant? Pay up. Walking outside of the viewing platform, called "Edgewalk"? Pay up double, mate.

Despite feeling like a complete tourist rip-off, our trip was very enjoyable. We stayed for the sunset and got an amazing view of the skyscrapers bathed in crimson.


[picture 4, 5, 6 and 7]


On Friday we stumbled right into the next tourist attraction like the dumb foreigners we are: we went to Niagara Falls.

Now, don't be fooled: Niagara Falls are a natural sight and it'll cost you nothing just to go there and look at them. But the people on both sides of the US-Canadian border have been quite crafty in creating tons of opportunities to take tourists' money: there's casinos, hotels, hostels, tour busses, taxis hawking, souvenir shops, food stalls, a 4D movie, a tunnel dug behind the falls, four boats continuously cruising the waters and (in earlier years) stuntmen falling down the falls inside a barrel. I was surprised we didn't have to pay for renting the flimsy raincoats. And yet the tourists, they come! This was by far the most crowded place in Canada so far.


[picture 8, 9 and 10]


We had decided beforehand for the "Adventure Pass", which let us take the boat, go behind the Horseshoe Falls and look at the Whitewater Rapids further down the stream. A lot of people died here, trying to pass the rapids or even the falls to prove themselves.


[picture 11 and 12]


However, so far only one person accidentally fell down the Horseshoe Waterfalls and survived: a 7-year-old boy, whose boat capsized on the upper parts of the falls. Thankfully, our boat only took us to the lower part of the falls, where most of the damage we took was water damage in our shoes.


[picture 13 and 14]


On our last day in Toronto, we decided to visit the distillery district, where a lot of markets and fancy restaurants opened up lately. It's a scenic part of town, but since it was still rainy we didn't get to enjoy it too much.


[picture 15 and 16]