Die letzten drei Tagen haben wir es deutlich ruhiger angehen lassen.

Den Mittwoch haben wir zum Waschtag erklärt und uns bis auf einen Stadtspaziergang eher Hostel-Aktivitäten gewidtmet. Auf dem Spaziergang sind wir an einem Tim Hortons vorbei geschlendert und mussten natürlich die ersten Donuts testen. Tim Hortons ist DIE Fastfood-Kette in Kanada, hauptsächlich auf Donuts und Kaffee spezialisiert.

Abends war im Hostel "Free Pasta Night" (Gratis-Spaghetti-Abend), das haben wir natürlich genutzt und in der Hostel-Bar durfte man umsonst Billard spielen. Wir haben sogar manchmal die weiße Kugel getroffen...


Am Donnerstag war zum ersten Mal schlechtes Wetter. Dunkler Himmel, viel Wind und immer wieder Regenschauer. Davon haben wir uns allerdings nicht aufhalten lassen und uns einer "Free Walking Tour" angeschlossen. Das Prinzip der kostenlosen Stadtführung haben wir in Europa schon in einigen Städten schätzen gelernt. Der Tourguide bekommt kein festes Gehalt, sondern nur die Trinkgelder am Ende der Führung, so dass er sich anstrengen muss die Leute bis zum Schluss bei Laune zu halten. Einige Stops der Tour hatten wir in den letzten Tagen schon selbst erkundet, aber natürlich war trotzdem viel Neues für uns dabei.

Zum Beispiel hat uns unsere Stadtführerin erklärt, dass Montreal seit Kurzem eine neue Flagge hat. Jetzt sind nicht nur die Symbole "Rose" für die Engländer, "Kleeblatt" für die Iren, "Distel" für die Schotten und "Lilie" für die Quebecoise (die Französisch-Kanadier), sondern auch ein Baum für die First Nations (die Ureinwohner Kanadas) enthalten.



Außerdem hat sie uns das Untergrund-Netzwerk Montreals gezeigt. Darauf waren wir bisher gar nicht gestoßen (es war aber auch sehr gutes Wetter). Die Innenstadt Montreals ist ziemlich ausführlich untertunnelt, was den Einwohnern im Winter ermöglicht relativ warm und trocken einzukaufen, zur Arbeit und zur Uni zu gelangen. Die Stadtführerin hat versucht das Gerücht zu widerlegen, dass die Kanadier im Winter unter der Erde leben. Als sie allerdings weiter von den Untergrundwegen erzählt hat, klang es schon so als werden diese sehr ausgiebig genutzt.



Es klang auf der Tour so, als würden Montreal und Toronto in ziemlicher Konkurrenz stehen. Toronto ist die größte Stadt Kanadas, Montreal nur die zweitgrößte. Früher hatte Montreal den Vorteil, dass es für ankommende große Lastschiffe nicht möglich war weiter als bis Montreal ins Landesinnere zu fahren, weil der Sankt Lorenz Strom dort zu schmal wurde. Irgendwann wurde dann der Sankt-Lorenz-Seeweg ausgebaut, so dass auch größere Schiffe direkt bis nach Toronto durchfahren können. Das hatte zur Folge, dass viele große Firmen und Geschäfte und vor allem Banken ebenfalls dorthin abgwandert sind. Außerdem haben sie Probleme mit zu wenig Einwanderung, vor allem auch von Fachkräften, wegen des Zwangsfranzösisch.

Ansonsten sind die Montrealer ein sehr stolzes Völkchen, vor allem auf ihr Essen. Montreal ist die Stadt mit der höchsten Restaurantdichte pro Einwohnerkopf. Da allerdings die ikonischsten Elemente Poutine, Ahornsirup und Alkohol (Eiswein, Eis-Cider, Ahornsirup-Whiskey) sind, ist es ein Wunder, dass die Leute hier trotzdem überwiegend schlank sind.


Nach der Tour ging's für uns noch ins Kino. Obwohl es gar nicht so leicht war eines mit Filmen auf Englisch zu finden... diese patriotischen Halbfranzosen...



Am Freitag machten wir uns auf den Weg zu einem der bekannten Märkte Montreals, dem Marché Atwater. Der Markt ist sehr schön gelegen am Lachine-Kanal und es gibt vor allem Blumen, Gemüse, Fleisch und Käse zu kaufen. Obwohl es werktags vormittags war, war der Markt bereits sehr gut besucht, vor allem von Leuten, die ein frühes, frisches Mittagessen gesucht und gefunden hatten. An einem Ende des Marktes fanden wir uns plötzlich in einer riesigen Patisserie wieder, da konnten wir dann auch nicht mehr widerstehen...



Nachmittags ging's nochmal auf den Mont Royal, diesmal zum Chalet du Mont Royal mit dem wohl bisher schönsten, aber dementsprechend auch bestbesuchten Aussichtspunkt auf die Stadt.



Damit neigt sich unsere Zeit in Montreal dem Ende zu. Morgen geht es weiter nach Quebec.


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Our last three days in Montreal were much calmer. On Wednesday we did the laundry and a small stroll through the city, where we discovered Tim Hortons. A sort of Dunkin Donuts meets McDonalds.

In the evening, our hostel did a Free Pasta Night and afterwards we played a game of pool, where Lisa won due to the bloody 8 ball chilling in the wrong spot and just generally being annoying.


On Thursday, the weather changed. Darkness, rain and the wind picked up again, as well. Best way to cope with such inconveniences? Go on a 3-hour-long free walking tour through the city. We prefer these free tours because the tour guide is interested in giving you a great and memorable tour so that you'll tip them generously later. We made some great experiences over in Europe with "Sandemans", but this one was different. The woman was a local, of course, and thusly she kept trying to tell us that Montreal is the greatest city that ever was and ever will be. But everyone knows that's Quarth in Essos... Honestly, though, nationalism is a proud tradition here in the province of Quebec. We keep hearing comparisons to New York and Toronto and how Montreal is far better in certain aspects. The city seemingly had only two major historical landmarks: the expo of '67 and the Olympic Games of '76. According to the tour guide, they were both enormous successes and the world became aware of Monreals awesomeness and now everyone wants to come here and live the good life.

Oh, and don't get them started about food! Montreal is the world capital of food connesseurs, with the most restaurants per living person than any other city. Their proud culture has birthed such culinary curiosities such as poutine, coke with maple syrup and iced wine. Everyone who doesn't love it is a cretin.


Afterwards, we went to one of the few cinemas that offer movies in English (which was surprisingly difficult to find) and watched Avengers: Infinity War. I won't spoil anything, but here's a shortened transcript of Lisa's comments during the movie:


"I know that person!"

"How do you like the movie? I like it"

"OMG, I love this movie, this is the best so far!"

"Uh-oh"

"No"

"Noooooo"

"Noooooooooooooooooooo"

"I hate this movie"

"I hate you for making me watch this movie"


Finally, on friday, we travelled to the Marché Montreal, a glorified open-air market at the Lachine canal. From my perspective, it was 90% flowers, but still lots of customers abound! The only thing we bought was an eclaire with cream and a creme brule (please add accents wherever you wish to). Both were delicious.

After yet another trip up to Mont Royal and its "Chalet", we're now back in the hostel, preparing for our departure to Quebec City tomorrow.