Cape Breton hatte uns mit Regen empfangen und nun verabschiedete es uns auch mit Regen. Ganz so neblig und wolkenverhangen wie zwei Tage zuvor war es nicht, aber so richtig hell wurde es auch nicht. Die Französin machte sich auf den Weg Richtung Ostküste, wir fuhren die Westküste hinunter und vollendeten damit den Ring des Cabot Trail. Vorbei an Chéticamp und irgendwann auch an unserer Unterkunft von vor ein paar Tagen, dem Bear on the Lake Guesthouse, gelangten wir schließlich wieder auf einen größeren Highway Richtung Halifax. Allerdings nicht ohne noch einmal an einem kauenden Elch vorbeizufahren.



Während der Fahrt wurde das Wetter immer besser. Wir waren bei ca. 2°C losgefahren und je weiter südlich wir kamen, desto höher kletterte das Thermometer. In Halifax stiegen wir bei angenehmen 20°C aus dem Auto und waren umgeben von Leuten in kurzen Klamotten in sommerlicher Stimmung. Was für ein Wechsel. Wenn die paar Kilometer nach Süden schon so viel ausmachen, möchte ich gar nicht wissen wie das Wetter in Neufundland so ist...


Halifax ist die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia und ein großer Hafen. Halifax gefiel uns auf Anhieb sehr gut, keine zu hektische Großstadt, aber mit allen Annehmlichkeiten. Das Hostel dagegen, war das erste Hostel in Kanada, das uns überhaupt nicht gefiel. Also beschlossen wir direkt wieder loszuziehen und den Abend mit Organisatorischem zu verbringen. Wir brachten das Mietauto zur Abgabestelle und setzten uns mit den Leuten der Farm in Verbindung, die uns für die nächsten Wochen aufnehmen wollten. Wie sich herausstellte hatte die Familie gehofft uns bereits einen Tag früher abzuholen als eigentlich geplant, nämlich schon am nächsten Abend. Uns kam das gerade recht, da wir uns im Hostel gar nicht wohl fühlten. Wir sagten also die nächste Hostelnacht ab, freuten uns auf einen schönen Erkundungstag in Halifax und waren ein bisschen aufgeregt vor dem Beginn unseres ersten Farmabenteuers.


Am Samstag spazierten wir ein wenig durch die Innenstadt und machten uns dann bald auf den Weg zum "Pier 21", einem Museum, das sich mit der Einwanderung nach Kanada über die Zeit beschäftigt. Was Ellis-Island bei New York für die US-Amerikaner ist, ist Pier 21 in Halifax für die Kanadier. Hier kamen die meisten Einwanderer und Flüchtlinge über den Seeweg zuerst an. Das Museum war uns immer wieder empfohlen worden (z.B. auch von Lara und ihrem Freund) und es hat sich wirklich gelohnt. Hier werden verschiedenste Einwanderungswellen und die Konflikte, die dahinter stehen, erläutert und mit interessanten und zum Teil auch lustigen Fundstücken illustriert. Es wurde auch gezeigt wie die Einwanderungen Kanada beeinflusst und dass sich auch viele kulturelle Dinge wie bestimmte Kinderspiele, Sportarten oder Rezepte in die kanadische Kultur integriert haben. Nicht außen vor gelassen wurde, dass Kanada die Einwanderung oft beschränkt und häufig nur ganz spezifische Gruppen von Einwanderern oder Flüchtlingen ins Land gelassen hat.



Anschließend genossen wir den Ausblick von der Zitadelle auf Halifax und ließen uns für den Abend in einem Brettspiele-Café nieder, bis uns Barbara, der zusammen mit ihrem Mann Peter die Farm gehört, abholte. Die Farm liegt gute anderthalb Stunden südlich von Halifax küstennah und es war schon stockdunkel, als wir endlich ankamen, also konnten wir bis auf ein gemütliches Bett oberhalb der Werkstatt unser neues temporäres Zuhause zunächst nur erahnen.



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It rained when we got to Cape Breton and it rained when we left. We said farewell to our French friend and finished the Cabot Trail circle by going down the West coast.


[picture 1 & 2]


While driving, the weather gradually got better, starting at 2°C and ending with 20°C in Halifax.

Halifax happens to be the capital of the province of Novia Scotia, so it had a distinct "big city vibe" to it. At least compared to Cape Breton. We liked the city well enough, but the hostel was sub-par. We spent our first evening by returning the rental car and doing some shopping for the upcoming two weeks at our first farm.


On Saturday, we explored the city a little bit and went to "Pier 21": a museum about immigration to Canada. It's essentially the Ellis Island of the North. It's a big museum with lots of personal stories of immigrants, plenty of interactive games for younger visitors and movies to watch. Definitely recommendable!


[picture 3]


We spent the evening by climbing up the citadel and then went to a board game café that was surprisingly crowded. I lost all the games that we picked up and then we met up with Barbara and a neighbour of hers. They had been to a concert in Halifax and now took us to our new home for the next two weeks.


[picture 4 & 5]