Nachdem wir unsere Zug-Odysee hinter uns hatten, stellten wir fest, dass auch in Edmonton kein Bus direkt am Bahnhof hält. Da wir ziemlich kaputt und müde von der Fahrt waren, gaben wir schließlich auf und nahmen erneut ein Taxi, um zu unserem Hostel zu gelangen. Das war zum Glück deutlich günstiger als erwartet.


Das Hostel liegt im Stadtviertel "Old Strathcona", einer schönen Wohngegend mit der belebten Whyte Avenue, an der es viele interessante Läden und Restaurants gibt.

Das Hostel ist richtig schön modern und sauber, mit toll gestalteten Aufenthaltsräumen, so dass wir uns direkt wohlfühlten und uns von der langen Zugfahrt erholen konnten. Wir organisierten unsere Sachen, kauften ein bisschen ein und planten unsere nächsten Tage in Edmonton.



Am Mittwoch besorgten wir uns gleich morgens ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel und düsten los zur West Edmonton Mall. Die Mall ist das größte Einkaufszentrum Nordamerikas und beherbergt neben unendlich vielen Shops und Restaurants unter anderem auch ein Hotel, einen Vergnügungspark und ein Schwimmbad. In dieser Mall könnte man wahrscheinlich wirklich leben. Es gibt alles zu kaufen, was einem einfallen könnte, es gibt eine Eislaufbahn, Minigolf, einen Streichelzoo, Seelöwen und eine ganze Unterwasserwelt... Einfach verrückt.

Wirklich viel Budget zum Einkaufen haben wir ja nicht, aber hier konnten wir dann doch mal die durchgelaufenen Socken und Schuhe ersetzen. ;-)



Von der West Edmonton Mall aus fuhren wir weiter nach Downtown. Die Innenstadt Edmontons ist zur Zeit mit sehr vielen Baustellen durchsetzt (wie wir am Donnerstag erfahren sollten wird die ganze Innenstadt schon seit zwei Jahren komplett neu gestaltet), aber man findet trotzdem viele schöne Ecken.

Wunderschön war der Ausblick beim Fairmont Hotel MacDonald (wieder eins der Eisenbahn-Hotels). Dort gibt es eine kleine Seilbahn (eher ein schräger Aufzug) und eine Aussichtsplattform mit Blick auf den North Saskatchewan River und die Pyramiden des Muttart Conservatory auf der gegenüberliegenden Flussseite.

Im Hotel soll es übrigens spuken. Beim Bau soll ein Pferd in das frisch gegossene Fundament gefallen sein und dessen Geist wurde angeblich schon mehrmals von Gästen und Personal gesichtet.



Weiter ging's über die Low Level Bridge auf die andere Seite des Flusses und zum Muttart Conservatory. Hier kann man unterirdisch in die Glaspyramiden gelangen und in jeder Pyramide ist ein anderes Biotop zu besichtigen. Es gibt Pflanzen aus tropischen, wüstenhaften und gemäßigten Gebieten zu sehen. Außerdem ist eine der Pyramiden für Wechselausstellungen gedacht. Hier gab es zur Zeit den Mond zu bestaunen. Die Glaspyramiden sind von innen und von außen ein toller Anblick.



Abends galt es noch unser Stadtviertel, Old Strathcona, zu erkunden. Auf der Whyte Avenue ist auf jeden Fall immer etwas los und dort sind einige historische Gebäude gut erhalten. Außerdem haben die meisten Restaurants Außenterrassen und sind mit Lichterketten beleuchtet. Einfach schön.

Macht man sich dann noch auf den Weg Richtung North Saskatchewan River, wird man mit vielen grünen Parks und einer tollen Edmonton Skyline belohnt.



Schon am Abend zuvor war uns aufgefallen, dass es sehr dunstig aussah in Edmonton. Ab und zu konnte man dann auch den Geruch wahrnehmen. Es handelte sich dabei nämlich nicht um Nebel, sondern um den Rauch und die Asche der Waldbrände in British Columbia und Alberta. Wir haben dann mal online nachgeschaut und es brennt quasi überall. Die meisten Feuer werden als "unter Kontrolle" angegeben. Aber unheimlich ist das schon irgendwie...



Am Donnerstag war die nächste Hitzewelle wieder in vollem Gange. Die letzten Tage hatten wir die 30°C schon immer problemlos erreicht, heute sollten es 37°C werden. Wir versuchten uns davon nicht beirren zu lassen und machten uns morgens auf den Weg zum Legislative Building. Das imposante Regierungsgebäude hatten wir von der anderen Flussseite aus im Dunst schon erahnt, jetzt wollten wir es uns noch aus der Nähe anschauen.

Das Gebäude selbst ist vergleichbar mit denen der anderen Provinzen, der Park drumherum ist wirklich toll gestaltet. Überall grünt und blüht es und es gibt eine große Wasserstelle, die extra zum Durchwaten und Abkühlen gedacht ist (im Winter wird er zum Schlittschuhlaufen genutzt).



Wir fanden eine Stelle, an der große Spiegel aufgestellt waren und wunderten uns erst ein bisschen, wofür das wohl gedacht ist. Als wir dann Zugang zu dem unterirdischen Gang gefunden hatte, konnte man mit dieser Installation "The Periscope" den Park beobachten. Außerdem stolperten wir dort unten über einen kompletten LEGO-Nachbau des Regierungsgebäudes, richtig liebevoll gestaltet mit lauter Kleinigkeiten und Szenen.



Vom Park aus spazierten wir bis zur Innenstadt und schlossen uns dort der kostenlosen Downtown Tour der "Core Crew" an. So gut betreut waren wir bei einem Stadtrundgang wohl noch nie, drei junge Leute mit Mikrofonen führten unsere Gruppe durch die Stadt.

Die Core Crew erklärte uns, dass die ganzen Baustellen und Renovierungsarbeiten in Edmonton Teil einer großen Neugestaltung der Innenstadt sind, da Edmontons Innenstadt seit den 1980er Jahren stetig an Bevölkerung verloren hatte und erst seit den letzten Jahren langsam wieder Zuwachs bekam. Ein wichtiger Teil der Neugestaltung ist unter anderem eine Ausweitung des Stadtbahn-Netzes, sodass die Innenstadt besseren Anschluss an die weiter außerhalb gelegenen Stadtteile bekommt.

Auf der Tour kamen wir zum Beispiel am Gebäude des Edmonton Journal vorbei. Die Zeitung war die erste nicht-US-amerikanische Zeitung, die den Pulitzer-Preis verliehen bekam. Damals hatte der Premierminister versucht ein Gesetz zu erlassen, dass es der Regierung erlaubt hätte, Korrekturen in Artikeln vorzunehmen. Das Edmonton Journal hat sich dagegen glücklicherweise erfolgreich gewehrt.

Außerdem kamen wir an einem Theater vorbei, in dem es eine große Halle mit einem tropischen Garten gibt, der kostenlos besucht werden kann. Solche kleinen Tropengärten haben wir in mehreren kanadischen Städten schon gesehen und sie tragen in den langen Wintermonaten wohl sehr zum Wohlbefinden der Kanadier bei.



Am Freitag mussten wir schon wieder unsere Sachen zusammenpacken und auschecken, denn es sollte mit dem Greyhound weiter nach Calgary gehen, unserer letzten Station vor den Rocky Mountains.



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Our new hostel in Edmonton was our second favourite so far, right after the amazing M Montreal. It was equally clean, modern, spacious and with sizable lockers, but sadly there was no breakfast included... and also no jacuzzi. The two basics of civilisation!

Since our first day here was almost over, we only managed to go for some groceries a couple of blocks down the street and then relax in the comfortable common room.


Wednesday, however, we started early to go by bus to the West Edmonton Mall, which happens to be North America's largest shopping centre. That means we could buy anything and everything here (except for groceries, they don't like supermarkets in their malls), but we stuck to our short list, which included new socks and shoes for Lisa. If you ever tire of spending money, there's dozens of things to do in the mall: they have a pet zoo, fountains, sea lions, a pirate ship, indoor swimming pools, mini golf areas, bowling lanes and even an ice rink.



Next stop for us was downtown Edmonton, which is riddled with construction zones. They really are trying to renovate the inner city. As always, there's a huge Fairmont Hotel next to the old railway station with a fantastic view over the impressive North Saskatchewan River that carves a valley through the local hills.



On the opposite side of said river are four glass pyramids, housing a different biome each: tropical, arid and temperate plants live here, with the fourth pyramid being for alternating exhibits. Right now there's a huge replica of the moon inside.



One thing you'll notice from the pictures is a dusty veil over all the outside pictures. That's not our attempt at being young and cool by messing with Instagram filters, no. Literally the entire West of Canada is currently going up in flames, affecting mostly British Colombia and Alberta. You can check the status of the wildfires online and the smoke from all the nearby flames covered the city in smog and a burned smell. And there's no rain in sight. In fact, temperatures were rising, so on Thursday it was around 37°C and the local government decreed that it would be free to visit any public pool of water. We decided to go visit the Legislative Building before our tour. It's a nice place, especially with the major fountain and park sites surrounding it. We even discovered an underground walkway by accident with a huge LEGO replica of the said Legislative Building.



Right after lunch we joined a free tour and this time it was completely free. Usually these companies offer the tour for free but ask for tips in the end so you may decide on their salary essentially. The "Core Crew" in Edmonton, however, seems to be employed to increase the image of the city itself, so they flat-out refused our tip in the end. As nice as the tour was, we couldn't finish it, though. It was just way too hot running around in the sun for almost two hours, so we fled back to the hostel and took a cold shower.



Friday was our day of departure, so we packed our things and took another cab to the train station, where our last Greyhound bus in Canada was going to depart from.