Vancouver Island ist leider nicht bekannt für gutes Wetter, im Gegenteil, es kommen sogar Leute extra an die Westküste um Stürme zu beobachten. Am Freitag hatten wir allerdings zunächst Glück und ein bisschen Sonne. Lisa und Ann-Kathrin, die sich endlich gut von der Erkältung erholt hatten zogen also los Victoria zu erkunden. Arne hatte es jetzt verspätet ziemlich erwischt und er musste einenTag Pause einlegen.


Victoria hat nicht nur einen britischen Namen, sondern versucht auch vom Stadtbild den englischen Vorbildern nachzueifern. Deshalb gibt es hier einige schöne kleine Gassen, die man sonst in kanadischen Städten eher nicht findet.

Wir schauten uns das Rathaus und den Rathausplatz an und kamen schnell nach Chinatown.



Im Stadthafen ist sehr viel Betrieb, ständig starten und landen Wasserflugzeuge und die Zugbrücke klappt auf und zu für die Schiffe.



Schön ist auch die Umgebung beim großen Fairmont The Empress Hotel und dem Parlamentsgebäude.



Schließlich schauten wir uns noch den Beacon Hill Park an. Hier gab es zum Einen wild belassene Bereiche, die sehr trocken geworden waren und zum anderen speziell gestaltete mit großen Teichen, Brücken und vielen Wasservögeln.



Wir gingen bis zu einem tollen Aussichtspunkt, von dem aus man die Olympic Mountains der gegenüberliegenden US-amerikanischen Seite schön sehen konnte.



Am Nachmittag kam dann der Regen und wir entschieden uns die Führung durchs Parlamentsgebäude mitzumachen. Das Gebäude ist vergleichbar mit den Parlamentsgebäuden anderer Provinzen, aber wir erfuhren einige witzige Anekdoten. Zum Beispiel ist es in BC Tradition, dass der neu gewählte Speaker erst einmal flüchtet und dann von Mitgliedern der Regierung wieder zurück geschleift wird. Früher war Speaker, also derjenige, der direkt mit dem Königshaus kommunizieren musste, nämlich bei schlechten Neuigkeiten ein ziemlich gefährlicher Job.



Am Samstag trotzten wir dem Regen und machten uns auf zu einer Erkundungstour in der näheren Umgebung. Unser erster Stopp war das kleine Craigdarroch Schlösschen, das sich ein schottischer Unternehmer 1890 in Victoria errichtet hatte. Die Schlösser in Amerika sind schon ziemlich anders als die in Europa...



In Victoria ist die offizielle "Mile Zero", also der Anfang des Trans-Canada-Highways, hier hielten wir natürlich kurz und schauten uns dort und bei der Oak Bay Marina die vernebelte Küste Victorias ein wenig an.



Dann machten wir uns auf den Weg entlang der Süd-West-Küste Vancouver Islands. Unser nächster Stopp war "Witty's Lagoon", ein schöner, ziemlich herbstlicher Park mit kleinem Wasserfall und vielen tollen, uralten Bäumen.



Der Sandcut Beach war trotz Regen wunderschön. Hier endete ein kleines Flüsschen über Felsen mitten am Strand und jemand hatte ein Schaukelseil an einen hohen Baum gehängt.



Unser letzte Stopp Richtung Norden war der Mystic Beach. Hier spazierten wir eine ganze Weile durch dunklen Regenwald und über eine Hängebrücke, bis wir tatsächlich am Strand ankamen. Der Weg gehört schon zum Juan de Fuca Trail, einem von zwei bekannten Mehrtages-Wanderwegen, die es auf Vancouver Island gibt. Der zweite ist der West Coast Trail, der schon viele Wanderer zur Verzweiflung gebracht hat. Die Landschaft und der Weg an den Stränden entlang und durch Regenwälder ist zwar wunderschön, aber es regnet quasi immer und man ist schnell durchnässt und watet durch kniehohen Schlamm. Eigentlich waren diese Trails ursprünglich Rettungswege für Schiffsbrüchige, die immer mal wieder auf Vancouver Island gestrandet sind. Die Naturgewalten sind hier unerbittlich.



Die vernebelte Küste hatte wirklich etwas Mystisches an sich, aber gegen gutes Wetter hätten wir auch nichts gehabt...



Zwischenzeitlich hatte Arne sich wieder gut erholt und war auf dem Weg zum Friseur einer weiteren Kanada-Bekanntschaft über den Weg gelaufen. Svea hatten wir beim Heuballen-Stapeln in Muskoka kennen gelernt (die zweite Farm auf der wir hier waren noch im Juni) und inzwischen war sie ein paar Wochen mit ihren Eltern in British Columbia unterwegs gewesen, die sie hier besucht hatten.


Abends spazierten wir, endlich wieder alle gemeinsam, durch die schön beleuchteten Gässchen und freuten uns über gute Milkshakes.



Am Sonntag nutzten wir die wenigen trockenen Morgenstunden für zwei kleine Ausflüge. Erst hielten wir vom Mount Tolmie aus Ausschau über Victoria und dann stiegen wir hinab zur Arbutus Cove an einen weiteren schönen Strand. Dann setzte der Regen wieder ein und wir gaben erstmal auf. Schlechtes Wetter ist doof!



Mittags hatten wir uns mit Svea verabredet, einen Escape Room zu knacken. Escape Rooms sind Rätselräume aus denen man im Team in einer bestimmten Zeit wieder entkommen muss. Zu viert hatten wir damit keinerlei Probleme und schlugen sogar die Tagesbestzeit.



Danach schauten sich Ann-Kathrin und Lisa noch die Fisherman's Wharf an mit ihren kleinen bunten schwimmenden Häuschen. Dort ist es wirklich sehr schön.



Abends fuhren Ann-Kathrin, Lisa und Svea trotz Regen auf den Mount Douglas, von dem aus man eine noch schönere Sicht haben sollte, als vom Mount Tolmie und es lohnte sich. Der Himmel klarte plötzlich auf, ein paar Abendsonnenstrahlen beleuchteten die Küste und zwei riesige Regenbögen bildeten sich. Ein Traum!



Da Sveas Eltern am nächsten Tag abreisen mussten und sie noch nicht wirklich wusste wie ihre Reise eigentlich weitergehen sollte, beschlossen wir kurzerhand sie in unsere Crew aufzunehmen. So schnell ist man zu viert.


Am Montag mussten wir aus dem Ocean Islands Inn auschecken. Das Auto richtig zu bepacken war gar nicht so einfach. Die drei Mädels mit dem besten räumlichen Vorstellungsvermögen hatten ja am Abend zuvor beschlossen, dass 4 Leute mit jeweils ordentlichem Gepäck natürlich problemlos in den Toyota passen würden... ganz problemlos war es nicht, aber alles passte und schon brausten wir Richtung Tofino.

Auf dem langen Weg legten wir trotz weiterhin miesem Wetter einige Zwischenstopps ein. In Duncan zum Beispiel schauten wir uns den größten Hockey-Schläger der Welt an.



Bei den Little Qualicum Falls machten wir einen kleinen Spaziergang an den schönen Wasserfällen entlang.



Im Cathedal Grove gab es über 800 Jahre alte, riesige Douglasien zu bestaunen.



Unser letzter Stopp bei den Giant Cedars aber hat uns am besten gefallen. Der Cathedral Grove ist ein bekannter, touristischer Stopp, der ziemlich überlaufen war, aber bei den riesigen Zedern waren wir alleine unterwegs. Der Weg war gar nicht so einfach zu finden und wir mussten zwischendrin ein trockenes Flussbett überqueren, aber die Bäume waren einfach gigantisch. Besonders interessant war, dass man hier frische Erntestellen der Ureinwohner an den Zedern sehen konnte. Die nutzen Zedernrinde zum Weben von Kleidung, Schmuck und Körben und hier waren vor Kurzem offensichtlich ein paar Leute unterwegs gewesen.



Die Straße nach Tofino war schmal, kurvig und wunderschön, trotzdem waren wir froh, als wir endlich dort ankamen und müde ins Bett fallen konnten.


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After finding a parking spot in Victoria and checking into our new hostel we enjoyed the complimentary free dinner on our first evening. After the first night the girls decided to explore the city for a bit while I had to stay back in bed and battle the worst kind of man-cold ever. Almost died. I swear.

Thusly, I didn't participate in any of their activities and can only show you the pictures they took:



On Saturday, left alone to die by the others, I shambled through Victoria on my search for medical help and someone to perform my last rites. Instead I found a friendly barber and an old acquaintance: Svea from our second farm. She currently stayed in Victoria with her parents and after a short conversation we decided to travel together for a bit since she had no concrete plans, anyway. She's a free spirit like that. A true hippie, if you will.

But first she had to prove herself. On Sunday the four of us met at an Escape Room (yes, I miraculously recovered) to discover the fate of a professor lost in an ancient Egyptian pyramid. The room proved way easier than we expected and we got out in record time. Afterwards we enjoyed a victory milkshake.



Next day we had to check out of the Ocean Islands Inn and somehow get four people and all their luggage into our "undersized car", as the Canadian bureaucracy declared it. We managed eventually because Lisa is the world`s best tetris player.

On our long way to Tofino we passed by a couple of landmarks: the largest hockey stick on the planet and some more waterfalls.