Am Sonntagmorgen schlossen wir uns direkt einer kostenlosen Stadtführung an, die über das Hostel organisiert wurde. Der Guide hat sich sehr viel Zeit genommen uns die ganze Altstadt zu zeigen. Begonnen haben wir bei der Stadtmauer, die, wie sich herausstellte, nicht die renovierte Originalmauer ist, sondern eine neue, von einem Architekten geplante, damit sie besonders touristisch wertvoll ist. Genauso das Chateau Frontenac. Es steht zwar an der Stelle, an der mal ursprünglich ein Schloss stand, aber es wurde von Anfang an als Hotel geplant und gebaut. Es ist zwar das meistfotografierte Hotel der Welt, aber als Europäer, der echte Burgen und Schlösser kennt, ist das alles irgendwie befremdlich.



Quebec ist durch und durch französisch. Während in Montreal viele Leute noch einigermaßen Englisch sprechen konnten, wenn sie wollten, können die Leute es hier tatsächlich nicht.

Angeblich ist Quebec die Stadt mit dem meisten Schneefall der Welt (außer irgendeiner japanischen Stadt). Flachdächer überleben die Schneemassen nicht und es gibt einen ganzen Berufszweig von Dachkletterern, die im Winter den Schnee von den Dächern schieben, damit sie nicht zusammenbrechen. Am Ende jeder Straße gibt es ein Signallicht, das dann leuchtet, wenn alle ihre Autos wegfahren müssen, damit die Schneepflüge durchfahren können. Insgesamt muss die Stadt jedes Jahr mehrere Millionen Dollar für die Schneeräumung ausgeben.


Auch in die Unterstadt hat uns unser Guide geführt, deren Ladenstraße Petit-Champlain mit vielen Kunsthandwerk-Läden seit Jahren Preise gewinnt. Außerdem hat er uns dort "Die rote Tür" gezeigt. Anscheinend gibt es eine beliebte koreanische Seifenoper, in der Leute nach Quebec teleportiert werden, wenn sie eine bestimmte rote Tür berühren. Wir hatten auch drei Koreaner in der Gruppe, die sich sehr gefreut haben die Tür live zu sehen.



Zum Schluss hat uns unser Tourguide noch in eine Kathedrale in das Ende eines Gottesdienstes geschoben, wo uns der Pastor eine schöne Zeit in Quebec gewünscht und ein bestimmtes Poutine-Restaurant empfohlen hat. Seltsam, aber nett.

Die Katholische Kirche hat großen Anteil daran, dass in der Provinz Quebec immer noch französisch gesprochen wird, da die Familien früher angehalten waren 12-18 Kinder zu bekommen. Dadurch waren die Frankophonen einfach immer mehr als alle anderen.


Als wir uns nachmittags gerade wieder auf den Weg machen wollten, ging auf einmal der Feueralarm im Hostel los. Da wir ja sowieso fast aus der Tür waren, sind wir einfach losgezogen und haben auf dem Weg nach draußen noch die Feuerwehr getroffen - die haben nicht mal 5 Minuten gebraucht, nicht schlecht. Arne meinte noch, ob es wohl eine gute Idee war unsere Wertsachen in dem Holzhaus eingeschlossen im Holzschrank zu lassen... naja, wie sich später herausstellte war es bloß ein Fehlalarm.

Wir sind mit der Fähre über den Sankt Lorenz Strom nach Lévis gefahren. Dort lagen wir in der Sonne und haben uns die Québec-Skyline von der anderen Seite aus angeschaut.



Am Montag sind wir in einen Bus gestiegen, der uns zum Parc de la Chute-Montmorency bringen sollte. Wir hatten schon mehrfach von dem Wasserfall "mitten in der Stadt", "80 m höher als die Niagara-Fälle" gehört. Von der Bushaltestelle jedenfalls war er nicht ausgeschildert, aber man konnte dem Geräusch nach gehen... Wahnsinn, also dieser Ausflug lohnt sich wirklich und ist bis auf ein Busticket auch noch kostenlos. Die Seilbahn haben wir uns gespart und sind die ganzen 478 Stufen (Arne hat gezählt) selbst wieder hinaufgestiegen. Die Wassermassen sind echt beeindruckend und am Fuße des Wasserfalls waren auch noch große Eisblöcke übrig. Von der Brücke aus hatte man eine tolle Aussicht auf den Sankt Lorenz Strom und Quebec. Und bestes Wetter hatten wir auch noch. Wir haben wirklich Glück hier zu sein.



Den Nachmittag und frühen Abend haben wir dann auf den Plaines d'Abraham verbracht. Das ist ein Park mit tollem Blick auf das Chateau Frontenac und den Sankt Lorenz Strom, wo früher allerdings die Schlachten der Briten gegen die Franzosen stattgefunden haben. Heute merkt man davon nichts mehr, da liegen jegliche Nationen gemeinsam friedlich in der Sonne.



Der Dienstag war mal wieder ein verschlafener Tag (kann man sich echt dran gewöhnen...). Nach 3 Tagen Dauersonne war es heute bewölkt und deutlich kühler. Wir müssen aufpassen, dass wir das gute Wetter nicht von Kanada erwarten, generell gibt's hier, glaube ich, eher Schlecht-Wetter-Phasen als die guten, die wir bisher hatten. Morgen steht eine lange Zugfahrt Richtung Osten an, auf dir wir uns ein wenig vorbereitet haben.

Am späten Nachmittag, als die Sonne es doch noch durch die Wolken schaffte, folgten wir einer Empfehlung unseres Tourguides. Es gibt auf einem der Hochhäuser eine offizielle Aussichtsplattform, die natürlich Eintritt kostet. Aber das Hotel Concorde hat ein Restaurant im obersten Stock, dass sich um 360° dreht und angeblich die bessere Aussicht. So konnten wir für den Preis von 2x heißer Schokolade Québec unter uns vorbeiziehen lassen... und hatten auch noch die heiße Schokolade.



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I already mentioned our tour guide because a native French speaker led us through the old town of Québec City on Sunday morning. His English wasn't perfect and every second word was "okay", but he was really nice and told us many curious things about this place. For example that it is mostly focused on the colder seasons and its heavy snowfalls in the region. Roofs are required to have a certain angle for example and most of the tourism is probably happening in Winter.


At the end of the tour we crashed a Christian ceremony at a local church. While the priest himself seemed rather chill about it and even addressed us in English afterwards (the mass itself was held in French), other church-goers glared at us angrily and some random woman shouted at our tour guide who forgot to take off his hat. The famous open-mindedness of French Christianity.


In the afternoon, we were just about to head out again when the fire alarm went off in our hostel. Since we're trying to relax and not stress out some more at the moment, we just left the hostel be and went over the Saint Lawrence River via ferry to look at the Old Town from the other side.

When we returned, the alarm turned out to be just a false one, so all our stuff was unharmed.


Next day (Monday), we entered a bus that took us to Parc de la Chute-Montmorency - a waterfall bigger than the Niagara Falls. The entire surroundings (bridges, staircase, viewpoint) are all free of charge, you don't even have to climb the 478 steps (I counted them, so no guarantees). But we still did. The ice from Winter still hasn't melted entirely at the foot of the falls despite the sunny weather these last couple of days.


Tuesday was laundry day. The weather wasn't all that great, anyway.

In the afternoon, we went to one of the skyscrapers just outside of the fortifications and went all the way up. There's a restaurant there that is slowly turning around itself, 360°. For the price of two hot chocolates, we got a brillant view of Québec City and its surroundings.